Kolping fördert Projekte des Eine-Welt-Vereins Burgkirchen

Der Ökumenische Eine-Welt-Verein Burgkirchen e.V. berichtet auf der Jahreshauptversammlung der Kolpingsfamilie über Fairtrade und die aktuellen Projekte.

Die Kolpingsfamilie Burgkirchen erzielt mit den Aktionen „Altkleidersammlung“ und „Bücherflohmarkt“ einen guten Ertrag, der gemäß der Satzung der Kolpingsfamilie sozialen Einrichtungen zukommen soll. Das ist auch 2018 so passiert mit Spenden an lokale und regionale Organisationen: das Kriseninterventionsteam (KIT), das Rote Kreuz Burgkirchen sowie den Sozialfonds „Verschämte Armut.
International unterstützt Kolping darüber hinaus zwei Initiativen: den Verein „Shetu – Hilfe für Bangladesch“ sowie Projekte des „Ökumenischen Eine-Welt-Vereins Burgkirchen“.

Bei der Jahreshauptversammlung der Kolpingsfamilie stellte Martin Rasch vom „Ökumenischen Eine-Welt-Verein Burgkirchen“ das Anliegen von FairTrade und die aktuellen Projekte des Vereins vor. Es sind 3 Schwerpunkte: „Bolivien – Pater Paco“, „PAMITA – Partnerschaft mit Tansania“ und „PREDA – Philippinen“. Diese 3 Projekte werden seit langer Zeit unterstützt, und für die Verantwortlichen vor Ort ist die zuverlässige und nachhaltige Hilfe besonders wertvoll.
Martin Rasch vertiefte die Hintergründe des Bolivien-Projektes anhand von Bildern und Zahlen und zeigte, wie mit verhältnismäßig wenig finanziellen Mitteln nachhaltig Hilfe zur Selbsthilfe geleistet werden kann.
Die Entwicklung ist erfreulich, weil die Menschen eine Perspektive haben und vor Ort bleiben und sich dort eine eigene Existenz mit eigener Identität (Indio) aufbauen können. Gerade in den Zeiten, wo so viele Menschen auf der Flucht sind, ist das eine wichtige und hoffnungsvolle Entwicklung. Die Dörfer leben weitgehend autark nach ihrer traditionellen indianischen Kultur mit ihren eigenen Tänzen, Kleidern, Riten, Formen der Gemeinschaftsarbeit und ihren eigenen Stammesstrukturen.

Wie hat das Ganze begonnen, was sind die Anliegen des Projektes in Bolivien?
Yura ist eine Provinz im Bundesland Potosi in Bolivien und liegt zwischen der Landeshauptstadt Potosi und der Salzwüste „Salar de Uyuni“. Die Provinz Yura wird geprägt durch ein karges, baumloses Bergland, durch das sich der kleine Fluss Yura schlängelt. Das ebenso gleichnamige Volk der Yura siedelt seit mehr als 700 Jahren in den Flusstälern dieses auf ca 3600m ü.M. gelegenen Hochlandes in den Anden Bolivens. Die Dörfer leben weitgehend autark nach ihrer traditionellen indianischen Kultur mit ihren eigenen Tänzen, Kleidern, Riten, Formen der Gemeinschaftsarbeit und ihren eigenen Stammesstrukturen. 1984 gründete Padre Paco die gemeinnützige Organisation ISALP. Sie besteht aus einheimischen Ingenieuren und Rechtsanwälten, die sich um die wirtschaftliche und soziale Entwicklung auf dem Land kümmern und die Bauern in Rechtsfragen begleiten. Die Dorfgemeinschaften von Yura haben zusammen mit ISALP zahlreiche Projekte für ihre Dörfer erarbeitet und gemeinsam durchgeführt. Dörfer konnten sich Trinkwasserleitungen legen, Gewächshäuser für den Gemüseanbau erstellen, Bewässerungskanäle für ihre Felder betonieren oder Obstgärten für Äpfel und Pfirsiche einrichten. Einige erlernten die Bienenzucht mit einer von uns bereitgestellten Erstausrüstung. 7 kleine Dorfinternate sind in Eigenregie der Dorfgemeinschaften entstanden. Sie ermöglichen es den Kindern aus einem Umkreis von ca 20km während der Woche eine Schule zu besuchen.
Was wird derzeit konkret gefördert? Die Projektspenden werden für Familiengärten in dem Dorf Pelca verwendet. 60 Familien legen auf neu erschlossenem Ackerland Gärten für eigene Gemüse- und Obstversorgung an mit Steinmauern, Kompost und Bewässerung. Mit dem effizienten Ausbau der Bewässerungskanäle in dem Dorf Tauro ist die Ernährungssouveränität von 18 Familien gesichert.
Die Ausbildung im Stricken und Weben im Dorf Rio Mulato hilft Frauen, die Aufbereitung der Wolle, sowie in der Arbeit an mechanischen Webstühlen und Strickmaschinen zu erlernen, damit sie Textilien in indigener Ornamentik für den Eigengebrauch und den regionalen Markt herstellen können. Mit der Erzeugung von Trockenfleisch in San Pedro/Opoco ist für 15 Familien ein langfristig geregeltes Einkommen gesichert.

Die Kolpingsfamilie leistet mit ihrer Spende für diese Projekte einen wichtigen Beitrag und hilft den Menschen vor Ort, eine Perspektive zu entwickeln und die Existenz zu sichern. Herzlichen Dank dafür!