Fairtrade-Towns zu Gast in Burgkirchen

Digitales Frühjahrstreffen der Region Oberbayern Süd-Ost

Die Fairtrade-Towns der Region „Oberbayern Süd-Ost“ waren kürzlich zu Gast in Burgkirchen. Corona bedingt fand das Treffen digital statt. Die Teilnehmer aus achtzehn Kommunen hatten Gelegenheit, von Erfahrungen, Herausforderungen und Ideen anderer Steuerungsgruppen zu hören. Im Gastbeitrag stellte Caren Rehm vom „Eine Welt Netzwerk Bayern e.V.“ das Projekt „Eine Welt-Kita: fair und global“ vor. Initiiert und moderiert wurde das Treffen von der „Eine Welt-Promotorin Oberbayern Süd-Ost“ Viktoria Soder.

Im Landkreis Altötting gibt es derzeit zwei Kommunen, die als „Fairtrade-Towns“ ausgezeichnet sind, nämlich Burghausen und Burgkirchen. Die Stadt Altötting hat die Bewerbung vor kurzem offiziell durch Stadtratsbeschluss gestartet. In der Region „Oberbayern Süd-Ost“ gibt es aktuell 13 Fairtrade-Towns, fünf Kommunen sind gerade im Bewerbungsprozess. Von daher ist es sinnvoll und hilfreich, dass sich die Steuerungsgruppen der einzelnen Kommunen immer wieder zum Erfahrungsaustausch treffen und so voneinander partizipieren.

Gastgeber war beim heurigen Frühjahrstreffen die Gemeinde Burgkirchen. Burgkirchen ist seit September 2019 Fairtrade-Gemeinde, und so konnte Bürgermeister Krichenbauer bei seiner Begrüßung bereist auf zahlreiche erfolgreich durchgeführte Aktionen und Initiativen hinweisen. Die Steuerungsgruppe in Burgkirchen ist sehr aktiv und hat auch für das Jahr 2021 wichtige Themen vorbereitet. Der Flyer mit dem Motto „Burgkirchen – wir sind fair“ zeigt in anschaulicher Form die Vielfalt des fairen Umgangs im regionalen und globalen Umfeld. Burgkirchen hat eine Brillen-Sammelaktion gestartet, mit dem Ziel, gebrauchte Brillen bedürftigen Menschen in der Dritten Welt zu Verfügung zu stellen (ANA hat berichtet). Ein weiterer Aktionspunkt in Burgkirchen ist die Beteiligung am sogenannten Bürgerprojekt „1000 Schulen für unsere Welt“. Dabei geht es darum, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie der lokalen Wirtschaft ein Schulbauprojekt in einer Kommune im Globalen Süden zu ermöglichen.


Im anschließenden Gastbeitrag hat Caren Rehm vom „Eine Welt Netzwerk Bayern e.V.“ das Projekt „Eine Welt-Kita: fair und global“ vorgestellt. Ziel des Projektes ist es, Eine-Welt Themen bzw. Globales und Interkulturelles Lernen in bayerischen Kindertageseinrichtungen stärker zu verankern und pädagogische Mitarbeitende bei dieser Aufgabe zu unterstützen. In Bayern gibt es derzeit neunzehn ausgezeichnet Eine-Welt-Kitas. Frau Rehm zeigt sehr anschaulich die Voraussetzungen und Kriterien für die Auszeichnung. In der Diskussion wurde deutlich, dass viele Kitas bereits fair gehandelte Produkte in Form von Lebensmittel, Spielzeug oder Instrumente einsetzen. Auch in der kultursensiblen Ausstattung für globales Lernen ist bereits viel vorhanden und wird in Bildungsaktionen gelebt. Schwieriger im Sinne der Kriterien der Auszeichnung scheinen allerdings die Themen Öffentlichkeitsarbeit und Dokumentation zu sein. Grundsätzlich war ein großes Interesse an dem Thema erkennbar, wenngleich auch auf den zusätzlichen Aufwand gerade in der jetzigen schwierigen Situation hingewiesen wurde.

Im Anschluss an den Gastvortrag konnten sich die Teilnehmer in kleinen Gruppen austauschen und Themen vertiefen. In einem Online-Treff läuft das ähnlich wie bei einem persönlichen Treffen: Die Teilnehmer „gehen“ in einen virtuellen Raum, eine sogenannte „Break-out-Session“ und besprechen dann in der kleinen Gruppe von fünf Personen die Vorhaben und Ideen. Eine mögliche anfängliche Scheue ist schnell überwunden und es kommt ein reger Austausch zu Stande. Die Ergebnisse wurden dann wieder in das Plenum gebraucht und allen zugänglich gemacht.
Frau Soder fasste am Ende des ersten Digitalen Frühjahrstreffens die Punkte zusammen und erstellte eine für alle Teilnehmer zugängliche Dokumentation mit einem sogenannten Padlet. Das ist eine Form, um Boards, Dokumente und Webseiten zu erstellen, die leicht zu lesen sind andere mitwirken können. Die Digitalisierung schreitet voran und erlaubt neue Formen der Zusammenarbeit.
Aus der Sicht der Veranstalter und Teilnehmer war es ein gelungenes Treffen, das ermutigt und motiviert für das weitere Engagement.

Bericht ANA 26.2.2021 Rosi Spielhofer