Eine-Welt-Kita – „Fair und Global“ – Kindergarten St. Konrad ist dabei

Kita St. Konrad bewirbt sich um Zertifikat „Fair-Kita“

Quelle: ANA 1.7.2021 / Rosi Spielhofer
Der Kindergarten St. Konrad auf der Oberen Terrasse bewirbt sich um die Zertifizierung als „Eine Welt Kita – Fair und Global“. In Zusammenarbeit mit dem Eine-Welt-Netzwerk Bayern und der örtlichen Steuerungsgruppe der Fairtrade-Gemeinde Burgkirchen. Voraussetzung für die Bewerbung ist die Erfüllung bestimmter Kriterien.

Der neue gestaltete Eingangsbereich St.Konrad

Seit zwei Jahren ist der Kindergarten St. Konrad in Trägerschaft des Caritasverbandes in der Diözese Passau. Die Einrichtung ist voll ausgelastet, sie beherbergt 118 Kinder in vier Gruppen und einer Krippengruppe. An pädagogischem Personal sind 16 Personen angestellt. Wegen Platzmangels sind zwei Gruppen in Wohncontainern untergebracht. Wie schon mehrmals im Anzeiger berichtet, wird es einen Kita-Neubau geben.
Das Eine-Welt-Netzwerk Bayern mit Sitz in Augsburg ist Ansprechpartner für faire, interkulturelle und nachhaltige Kindertagesstätten. Ziele des Eine-Welt-Kita-Projekts sind, globales Lernen als Bildungskonzept in bayerischen Kitas stärker zu verankern sowie die pädagogischen Kräfte bei dieser Aufgabe zu unterstützen.
Kitas, die eine Fair-Kita-Zertifizierung anstreben, werden vom bereits erwähnten Eine-Welt-Netzwerk beraten und begleitet. Zu erfüllen sind folgende Kriterien: Beschlussfassung und Antrag, ein Eine-Welt-Team in der Einrichtung, Kultursensible Haltung, Bildungsarbeit und Ausstattung, Verwendung von Produkten aus dem Fairen Handel, Öffentlichkeitsarbeit, Kontinuierliche Qualitätssicherung, Dokumentation und Vernetzung.


Der Anzeiger traf sich vor Ort mit Melanie Krieger, der Kita-Regionalleiterin im Caritas-Verwaltungsraum Burghausen und mit Einrichtungsleiterin Monika Schuhbauer. Auf Einladung der Burgkirchner Fairtrade-Steuerungsgruppe nahmen die beiden Damen vor ein paar Wochen an einer Online-Informationsveranstaltung mit dem Eine-Welt-Netzwerk Bayern teil. Eigentlich hat man die Idee auf Anhieb für gut befunden, da man ja im Tageslauf fast schon alle Kriterien erfüllt, eine Selbstverständlichkeit. Es folgte eine Besprechung im Team, zwei Kolleginnen erklärten sich bereit, Ansprechpersonen zu sein. Und auch dem Elternbeirat hat diese Idee gleich gut gefallen und er stimmte zu. Somit konnte der Beschluss gefasst und der Antrag ausgearbeitet werden. Die Bestandsaufnahme gemäß Kriterien zeigte die vielfältige Arbeit im Jahreslauf, ein faires Miteinander und Fairness zur Umwelt.
Die Kita St. Konrad beherbergt Kinder aus 13 Nationen. Aushänge für die Eltern werden auch in anderen Sprachen verfasst und bebildert. Am Geschenketisch im Eingangsbereich gibt es Sachen zum Tauschen, etwa Kleidung, Spielzeug oder Dinge für den täglichen Bedarf. „Jeden Tag sieht der Tisch anders aus“, erzählte Monika Schuhbauer. Die Lebensmittel für die Mittagsverpflegung sind aus regionaler Erzeugung und überwiegend biologisch. Regelmäßig wird der örtliche Weltladen besucht, hier erfahren die Kinder alles über den Fairen Handel. Mülltrennen in der Einrichtung ist selbstverständlich, organische Abfälle kommen in den Komposter im Garten. Bei Ausflügen zum Spielplatz werden Tüten und Handschuhe mitgenommen zum Einsammeln von achtlos weggeworfenem Müll. Heuer gibt es neue Errungenschaften: Kleine, mobile Hochbeete für die kleinen Gärtner, mit Tomaten, Karotten und Erdbeeren – da darf man das Gießen nicht vergessen.
Vor der Corona-Pandemie standen jedes Jahr eine Waldwoche, ein Sommerfest mit internationalem Buffet und eine Fastensuppe für einen guten Zweck im Jahresplan. In der Chronik der Kita sind die Highlights sorgfältig dokumentiert. Schon im Jahr 1982 wurde „Ein Päckchen für Afrika“ gepackt, 1989 für die Rumänienhilfe gespendet, 1995 eine Türkische Woche veranstaltet, Fastenaktionen in den Neunzigerjahren galten u.a. Straßenkindern oder der Mission von Pater Domingos in Brasilien.
Im Ausblick sind Melanie Krieger und Monika Schuhbauer zuversichtlich und freuen sich auf einen positiven Bescheid. „Wir hoffen, dass die Zertifizierung klappt, von Caritas-Seite hat dieses Projekt volle Unterstützung“, sagte Melanie Krieger. „Wir haben die Bewerbung sorgfältig ausgearbeitet, wir pflegen eine gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde Burgkirchen, mit der örtlichen Fairtrade-Steuerungsgruppe und mit der Caritas“, fügte Monika Schuhbauer hinzu.