Tansania

PAMITA = Partnerschaft mit Tansania

www.pamita.de

Das evang.-luth. Dekanat Traunstein, zu dem auch die evangelische Gemeinde in Burgkirchen gehört, pflegt eine Partnerschaft mit dem Dekanat Mpwapwa in Tansania. Das Dekanat Mpwapwa befindet sich im Zentrum Tansanias in der Diözese der Hauptstadt Dodoma.
Seit 1998 unterstützt das Dekanat Traunstein einen Schülerstipendienfond, um den Schulbesuch an weiterführenden Schulen in Dekanat Mpwapwa zu ermöglichen.

Bisher wurden rund 2600 Schuljahre je zur Hälfte für Buben und Mädchen gefördert. Die einzelnen Schüler*innen werden vier bzw. sechs Jahre gefördert. Mit Hilfe des Schüler-Stipendienfonds erreichten bisher 706 Schüler*innen einen höheren Schulabschluss. Demnach haben fast alle Schüler*innen ihre Chance genützt.

Seit 2016 besteht eigentlich Schulgeldfreiheit für die Sekundarschulen in Tansania.
Braucht es da noch einen Stipendienfond?

  • Die Schulgeldfreiheit gilt nur für staatliche Schulen bis Form IV (Klasse 4, etwa Realschulabschluss) Dort ist allerdings die Erfolgsquote bei den Abschlussprüfungen nur um die 5%. Das liegt zum einen an hohen Klassenstärken und vielen ausfallenden Schulstunden, weil die Lehrer nicht da sind (viele haben Nebenjobs, um die niedrigen Gehälter aufzubessern). Die Schülerzahl hat sich aufgrund der Schulgeldfreiheit nahezu verdoppelt, die Zahl der Lehrer ist nicht entsprechend gestiegen. Auch ihre Qualität hat sich eher verschlechtert, weil man schnelle Steigerungen wollte. Z.B. werden oft Abiturienten direkt in die unteren Klassen als Lehrer gesteckt ohne pädagogische Ausbildung. Zum anderen ist die Ausstattung der staatlichen Schulen meist schlecht. (5-6 Schüler teilen sich ein Schulbuch, Klassenstärken von 80-120 Schülern etc.).
  • Der Staat müsste den Schulen Geld geben, damit die trotz entfallendem Schulgeld ihre Kosten decken können. Pro Schüler erhält eine staatliche Sekundarschule für alle Kosten außer Lehrer-Gehältern 25.000 TSh (ca. 11 Euro) pro Jahr, für Internatsschüler erhält sie 70.000 TSh (ca. 32 Euro) pro Jahr, damit kann man keine Qualität bieten. Selbst dieses Geld fließt, aber nicht oder nur sehr gering. Aus diesen Gründen verlangen die Schulen Beiträge der Eltern für Bücher, Schulbänke etc.). Der Elternbeitrag beläuft sich auf rund 120.000 TSh (ca. 50 Euro) im Jahr. Außerdem müssen immer noch die Kosten für Schuluniform und andere Kosten (Schulhefte etc.) bezahlt werden.
  • Für Form V und VI (also für die 5. + 6. Klasse, Hochschulreife) ist auch an staatlichen Schulen Schulgeld fällig.
  • An privaten Schulen, deren Erfolgsquote bei über 90% liegt, sind immer Schulgebühren zu bezahlen.
  • Das jährliche Durchschnittseinkommen in Tansania beträgt 600 €. Bei einem Elternbeitrag von 50 Euro für staatliche Schulen und erheblichen Mehrkosten für private Sekundarschulen können Eltern allenfalls ein Kind auf eine weiterführende Schule schicken.

Ohne den Stipendienfonds könnten viele Eltern ihre Kinder nach wie vor nicht auf die Sekundarschule schicken.
Das Dekanat Traunstein unterstützt aktuell 200 Schüler im Jahr.
Ein Komitee der tansanischen Partner entscheidet, wer wie viel bekommt. Jedes Jahr schicken die Tansanier für jeden Schüler einen „Steckbrief“, aus dem Name, Adresse, Schule, Förderung und Schulerfolg hervorgehen. Die Schüler selbst schreiben ebenfalls jährlich einen Brief. Jeder Schüler muss seinen Schulerfolg und die Kosten durch Abgabe des Zeugnisses und des Zulassungsbriefes der Schule nachweisen.

Der ökumenische Eine-Welt-Verein Burgkirchen leistet dazu einen wertvollen Beitrag.

Mpwapwa_Schulerstipendien

Eine Gruppe von Schüler in Mpwapwa, die ein Stipendium erhielten.

Mpwapwa_Wasserleitung

Wasserstelle der Massai in Chitego