„Wir sind Botschafter für den fairen Handel“ Fairtrade-Gemeinde Burgkirchen ausgezeichnet

Der Donnerstag (26.9.2019) war ein großer Tag in Burgkirchen. Die Gemeinde wurde als Fairtrade-Gemeinde ausgezeichnet. Bei einem Festakt mit örtlichen Vertretern von Kirchen, Vereinen, Verbänden, Gemeinderat, Schulen, Wirtschaft und der Steuerungsgruppe nahm Bürgermeister Johann Krichenbauer die Urkunde aus den Händen von Fairtrade-Ehrenbotschafter Manfred Holz aus Wuppertal entgegen. Vorher stand ein lockerer und freundschaftlicher Besuch im schönen und ansprechenden Weltladen in der Rupertusstraße auf dem Programm.

Bürgermeister Johann Krichenbauer sagte in seiner Begrüßung, dass Fairtrade in Burgkirchen ein großes Anliegen sei. „Mit dem Einkauf im Weltladen unterstützen die Menschen schon lange den fairen Handel. Es ist nicht nur der faire Handel mit der dritten Welt, Fairtrade ist ein größerer Begriff. Dazu gehört auch ein fairer Umgang der Menschen untereinander und ein fairer Handel in der Region“, sagte er und nannte als Beispiel die 63 Nationen, die in Burgkirchen leben und das Projekt „Solidarische Landwirtschaft“. „Wir freuen uns, wir sind Fairtrade-Gemeinde, wir sind Botschafter für den fairen Handel“, sagte Krichenbauer.
Als Sprecher der Steuerungsgruppe ging Martin Rasch ans Podium.
„Es ist für uns eine riesengroße Freude, was wir erreicht haben. Wir sind die erste Gemeinde im Landkreis Altötting mit dieser Auszeichnung, als Stadt trägt Burghausen diesen Titel“, informierte er.
Wegbereiter für den Fairen Handel in Burgkirchen sei seit 30 Jahren der Weltladen mit all seinen ehrenamtlichen Mitarbeitern und der ökumenische Eine-Welt-Verein als Träger.

In seinem Rückblick informierte Rasch über den Verlauf der Bewerbung.
Dafür den Weg geebnet hatte ein einstimmiger Gemeinderatsbeschluss am
13. November 2018. Eine Steuerungsgruppe wurde ins Leben gerufen mit Bürgermeister, Gemeinderäten, Rathaus, Gewerbeverein, Schulen, Eine-Welt-Verein, Kindergarten und Öffentlichkeitsarbeit. „In der Steuerungsgruppe habe ich stets ein gutes Miteinander erlebt, hohes Engagement, ein sehr effizientes und zielstrebiges Arbeiten“, sagte er. Aufgabe war, in verschiedenen Bereichen der Gemeinde dafür zu werben, dass fair gehandelte Produkte verkauft oder konsumiert werden.
„Regional und Fair – das passt in Burgkirchen sehr gut zusammen“, sagte Rasch und schloss seine Ansprache mit einem Zitat von Adolf Kolping: „Tut jeder in seinem Kreis das Beste, wird es bald in der Welt auch besser aussehen.“

Wir sind stolz auf das Erreichte!

Als Geschenk und zur Verdeutlichung des tiefgreifenden fairen Gedankens erhielten die Schulen in Gendorf, Holzen und Hirten je einen Fußball mit dem Wissen, dass die Bälle zu fairen Bedingungen produziert wurden. Gespendet vom Eine-Welt-Verein, vom SV Gendorf Burgkirchen und von Bürgermeister Johann Krichenbauer.

Fair beginnt bei der Herstellung..

Zur Feierstunde fand sich auch Viktoria Soder ein, Eine-Welt-Werberin aus Prien. Für sie war es eine schöne Aufgabe, die Gemeinde und den Steuerungskreis bei der Bewerbung zu unterstützen. „Es ist alles gut gemacht worden, alles ging zügig voran. Es war erkennbar, dass von allen Beteiligten viel Herzblut dabei war“, sagte sie.

In seiner Laudatio hatte Ehrenbotschafter Manfred Holz humorvolle Wortspielereien und begann mit „My Fair Ladies and Gentlemen“. Er bezeichnete Burgkirchen als familienfreundliche Kommune mit hoher Lebensqualität, wie er beim Spaziergang feststellen konnte. „So einen Titel bekommt man nicht geschenkt. Ihre Gemeinde hat mit Bravour die Kriterien bestens geschafft. Seit heute ist Burgkirchen die 637. Fairtrade-Town in Deutschland und Nummer 174 in Bayern“, informierte er. Kaffee sei das wichtigste Produkt im fairen Handel. Er wies darauf hin, dass die Deutsche Bahn nur fairen Kaffee und Tee anbiete. „Seitdem genieße ich mein Leben noch mehr in vollen Zügen“, war das Wortspiel. „Kaufen sie bio, fair, regional und saisonal. Sorgen sie dafür, dass diejenigen, die uns täglich den Tisch decken, auch selbst satt werden“, war sein Aufruf.
Er trug sich gerne in das Goldene Buch der Gemeinde ein.

Quelle: ANA 28.9.2019 / Foto Rosi Spielhofer