1000-Schulen – 2 Projekte – 1 Ziel

ANA 06.12.2021 Rosi Spielhofer

„1000 Schulen für unsere Welt“ – an dieser bundesweiten Initiative beteiligen sich die Verwaltungsgemeinschaft (VG) Kirchweidach und die Gemeinde Burgkirchen. Mit Spendengeldern aus der Bevölkerung werden Schulen in Afrika gebaut.
„1000 Schulen für unsere Welt“ ist eine bundesweite Initiative der kommunalen Spitzenverbände, Deutscher Städtetag, Deutscher Landkreistag sowie der Deutsche Städte- und Gemeindebund. Ziel ist, dass Kommunen Spendengelder sammeln und damit ausgewählte Schulprojekte in den Entwicklungsländern unterstützen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass keine Steuergelder verwendet werden.
Im Landkreis Altötting gibt es zwei solcher kommunaler Initiativen. Vorreiter ist die VG Kirchweidach mit ihren Gemeinden Feichten, Halsbach, Kirchweidach und Tyrlaching, die derzeit schon ein zweites Schulprojekt in Äthiopien finanziert. Die Gemeinde Burgkirchen startete heuer im Sommer für eine Schule in Uganda. Beide 1000-Schulen-Projekte wurden im Gemeinderat beschlossen und es wurden Arbeitskreise beauftragt. Deren Aufgabe ist, mit verschiedenen Aktionen um Spenden zu werben, Vereine, Betriebe und Privatpersonen anzusprechen und den Kontakt zur Partnerorganisation Missio zu halten. Missio München, das Internationale Katholische Missionswerk, hält wiederum Kontakt zu den Partnern in Afrika und zu den Missionaren in den Diözesen. In beiden Arbeitskreisen wirken auch zwei Bürgermeister aktiv mit: Halsbachs Martin Poschner und Burgkirchens Johann Krichenbauer setzen sich stark für die 1000-Schulen-Initiative ein. Beiden ist es ein Anliegen, dass den Kindern in den Entwicklungsländern ein Schulbesuch und somit Bildung ermöglicht wird.
Die 1000-Schulen-Arbeitsgruppen aus der VG Kirchweidach und der Gemeinde Burgkirchen pflegen eine gute Zusammenarbeit und tauschen sich aus. Sozusagen tragen sie Sorge für zwei Projekte mit einem Ziel. Mitte Oktober besuchten besagte Bürgermeister und Mitglieder beider Arbeitsgruppen die Missio-Zentrale in München. Auf dem Besuchsprogramm standen das gegenseitige Kennenlernen und der Austausch mit Missio-Präsident Msgr. Wolfgang Huber und seinen Mitarbeitern. In einer Präsentation war allerlei über die Auslandsarbeit von Missio zu erfahren, die vier Grundprinzipien umfasst: Relevanz, Effektivität, Effizienz und Nachhaltigkeit. Die Projekte werden von den Partnern in den Entwicklungsländern selbst entwickelt und entsprechen somit dem Bedarf vor Ort. Die Aktivitäten erreichen einen maximalen Wirkungsgrad für die Bedürftigen vor Ort. Gegebene Ressourcen werden mit maximalem Ergebnis eingesetzt. Erreichte Projektziele wirken über die Förderung von Missio hinaus. Sie bestehen langfristig, nachhaltig und selbstständig.


Projekt Burgkirchen
Das Motto lautet „Burgkirchen macht Schule“. Unterstützt wird eine Schule in Uganda in der Diözese Nebbi, geografisch im Nordwesten nahe der Grenze zum Kongo gelegen. Die Schule soll um drei Klassenzimmer und ein Büro für die Lehrkräfte erweitert werden. Es ist die einzige Schule im Bezirk Nebbi für frühkindliche Erziehung, vergleichbar einer Grundschule hierzulande. 370 Kinder sind an dieser Schule eingeschrieben. Wegen Platzmangels werden seit einiger Zeit manche Klassen im Freien unterrichtet. Laut Auskunft von Missio sollen bis Ende des Jahres 4,8 Millionen Menschen im Land gegen das Corona-Virus geimpft sein, dann werden auch alle Einschränkungen aufgehoben. Für die Baumaßnahme belaufen sich die Kosten auf 31000 Euro. Bis Ende November sind Spenden in Höhe von 19063 Euro eingegangen. Spendenkonto: Empfänger: Gemeinde Burgkirchen, IBAN DE02 7116 0000 0001 4344 054, Stichwort: 1000 Schulen Uganda.


Projekt VG Kirchweidach
Das Motto lautet „Wir bauen für Kinder in Afrika“. Unterstützt wird eine Vorschule im Dorf Ohaba in der Missionspfarrei Gilgel Beles in der Metekelzone im Nordwesten Äthiopiens. Es handelt sich um eine Vorschule für 100 Kinder der Ethnie der Gumuz. Wegen der Dringlichkeit dieser Maßnahme hatte Missio dieses Projekt vorfinanziert in Höhe von 37800 Euro. Der Bau ist vor etwa einem Jahr fertig gestellt und eröffnet worden. Die Gumuz-Bevölkerung lebt sozial isoliert in weit verstreuten Dörfern. Seit etwa 20 Jahren engagieren sich die Comboni-Padres für die Bildung dieser benachteiligten Menschen. Wegen ethnischer Konflikte ist die Vorschule seit ein paar Monaten geschlossen und man weiß nicht, wann der Schulbetrieb wieder aufgenommen werden kann. Bis Ende November sind bei Missio 25905 Euro an Spenden eingegangen. Spendenkonto: Empfänger Missio München, IBAN DE96 7509 0300 0800 0800 04, Stichwort: 1000 Schulen Äthiopien Ohaba. − rs